18. April 2006
VERKÜRZUNG AUF DABLJU
In einem Schanigarten am Himmelsrand
Saßen Wilhelm Busch und Gott beieinand’
Gemütlich sogen sie dann und wann an ihren Pfeifen
Und täten dann nach den Feldstechern greifen
Zu blicken auf das Treiben unten auf der Erden.
Sagt Busch: Also, wirklich, ohne Geprahle
Du siehst doch selbst wie viele Male
Meine Verse gelesen und zitiert noch werden
Beinah schon öfter als die Bibel!“
Der Herr nahm die Bemerkung übel
(Autoren sind, selbst wenn sie tüchtig
Stets aufeinander eifersüchtig)
„Dein Name stand für Geist und Witz!
Ich will“, sprach Gott im Zornesblitz,
„Ihn binnen Jahresfrist zerstören!“
Der Dichter glaubt nicht recht zu hören –
„Du glaubst du kannst aus tausend Herzen
Und Köpfen einfach aus mich merzen?“
„Ich kann viel mehr noch als nur nehmen.
Es wär der Strafe nicht genuch:
Du sollst dich deines Namens schämen!
In Hinkunft sei er wie ein Fluch,
Dass er sich - statt mit Geist - geschwinde
mit dessen Gegenteil verbinde!
Das ‚ilhelm’ sei hinfort tabu
Es bleibe nur das Dablju!“
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